Eidg. Diplom
Obstbaumeister/in HFP
führen, organisieren, kalkulieren, anbauen, planen, budgetieren
Was macht ein/e Obstbaumeister/in HFP?
Wer einen Obstbaubetrieb führen will, hat nicht nur Ahnung von Kernobst, Steinobst oder Beeren. Die Obstbaumeister und Obstbaumeisterinnen sind ausgewiesene Betriebsleitende, die sich um die wirtschaftliche, ökologische und reibungslose Obstproduktion kümmern. Dazu gehört auch die Lagerung des Ertrags, Verkaufs- und Marketingmassnahmen sowie die Personalführung.
Damit der Obstbaubetrieb florieren kann, beobachten die Obstbaumeister und -meisterinnen regelmässig den in- und ausländischen Markt. Sie holen die Kennzahlen ihres Betriebes ein, beurteilen sie, budgetieren und ziehen Investitionen in Betracht, sobald die finanzielle Situation dies erlaubt. Sie vergleichen verschiedene Betriebsformen und prüfen Produktionsmethoden, treffen die strategisch richtige Wahl der Obstsorten sowie die ideale Anbautechnik. Bei ihren Entscheidungen beachten sie stets die agrarpolitischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sowie die rechtlichen Kriterien. Da die Arbeitsabläufe für die Ernte, Obstlagerung und Weiterverarbeitung möglichst effizient ablaufen müssen, planen sie alle nötigen Schritte und organisieren den Personaleinsatz.
Obstbaumeister und Obstbaumeisterinnen arbeiten saisonabhängig und legen so auch den idealen Zeitpunkt für die Vermarktung und Marketingmassnahmen der Obsterträge fest.
Was und wozu?
- Damit die Konsumenten frische Äpfel und Birnen erhalten, kümmert sich der Obstbaumeister um die verschiedenen Absatzmöglichkeiten und um verkaufsfördernde Werbe- und PR-Massnahmen.
- Damit zur Hauptsaison und Erntezeit genügend Personal zur Verfügung steht, kümmert sich die Obstbaumeisterin um weitere Mitarbeiter auf Zeit und setzt die nötigen Werkverträge auf.
- Damit die Weiterverarbeitung des Obstertrags zeitlich reibungslos ablaufen kann, plant der Obstbaumeister optimale Bedingungen und Dauer für die Lagerung der verschiedenen Obstorten.
- Damit die Lernenden nicht nur praktisches Wissen bei der Obsternte erlangen, sondern auch etwas über die Obstsorten erfahren, vermittelt die Obstbaumeisterin auch interessante Fakten ihrer Erfahrungen.
Facts
- Zutritt
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Bei Prüfungsantritt:
a) Eidg. Fachausweis im Bereich der Landwirtschaft sowie
b) die abgeschlossenen Module bzw. Einschreibung zu den entsprechenden Prüfungen. - Ausbildung
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Berufsbegleitende, individuell gestaltbare Kurse.
Hinweis: Die Kurskosten werden teilweise vom Bund übernommen. Absolventen/-innen einer Höheren Fachprüfung können beim Bund einen Subventionsantrag stellen, womit 50% des Kursgeldes (höchstens 10'500.–). - Sonnenseite
- Naturnahe Berufe sind besonders erfüllend, vor allem dann, wenn die Obstbäume in voller Blüte stehen und man als Obstbaumeister oder Obstbaumeisterin zusehen kann, wie die Früchte und Beeren sich zu voller Reife entwickeln.
- Schattenseite
- Da die Arbeiten und Gegebenheiten in diesem Beruf stark saison- und wetterabhängig sind, müssen sich die Obstbaumeister und -meisterinnen danach richten. Das kann zu unregelmässigen Arbeitszeiten und hoher Belastung in Spitzenzeiten führen.
- Gut zu wissen
- Auch wenn es sich in diesem Beruf um Naturprodukte handelt, ist der Arbeitsalltag der Obstbaumeister und Obstbaumeisterinnen stark von betriebswirtschaftlichen Aufgaben geprägt. Die Konkurrenz ist allgegenwärtig. Um erfolgreich zu sein, müssen diese Führungskräfte auch über ein ausgeprägtes unternehmerisches Denken und Handeln verfügen.
TOP 10 Anforderungen
Karrierewege als Obstbaumeister/in HFP
Unternehmer/in mit eigenem Obstbau-Betrieb
Agronom/in FH, Umweltingenieur/in FH, Lebensmittelingenieur/in FH (Bachelor)
Obstbaumeister/in HFP
Eidg. Fachausweis im Bereich der Landwirtschaft (siehe Zutritt)