Eidg. Fachausweis
Korrektor/in BP
lesen, prüfen, korrigieren, klären, beraten
Was macht ein/e Korrektor/in BP?
Korrektoren und Korrektorinnen achten in Firmen der Medienvorstufe, Druckereien, Redaktionen, Verlagen und Korrekturbüros darauf, dass gedruckte oder online publizierte Texte fehlerfrei sind. Sie überprüfen die Texte auf ihre sprachliche und orthographische Richtigkeit, Interpunktion, Inhalt (korrekte Angaben) und Typografie.
Fragen des Stils klären sie mit den Autorinnen und Autoren ab. Bücher, Prospekte, Kataloge usw. gehen oft mehrmals zwischen Autorinnen, Korrektoren und Satzabteilung hin und her und auch Zeitungstexte werden oft mehrfach geprüft. Unstimmigkeiten markieren Korrektoren und Korrektorinnen am rechten Rand des Abzuges, sie benützen dazu ganz bestimmte, festgelegte Korrekturzeichen. Vielfach prüfen sie die Texte unter Zeitdruck, die Zeitung muss gedruckt werden, der Prospekt hätte schon gestern fertig sein sollen.
Die bereinigten Texte geben die Korrektoren und Korrektorinnen ins Layout, wo sie zur fertigen Seite zusammengestellt werden. Meist erhalten sie daraufhin einen letzten Abzug, den sogenannten Revisionsbogen. Darauf prüfen sie einerseits die ausgeführten Korrekturen, aber zusätzlich neu auch technische Kriterien wie die Seitenreihenfolge oder die Positionierung von Abbildungen. Ist alles korrekt, geben sie das "Gut zum Druck".
Was und wozu?
- Damit der Text eines Autors korrekt publiziert wird, prüft ihn der Korrektor hinsichtlich Orthografie, Grammatik, Interpunktion, Silbentrennung und Typografie.
- Damit sie den Text des Autors effizient überarbeiten kann, benutzt die Korrektorin beim Korrigieren der Fehler genormte Korrekturzeichen.
- Damit die Lesbarkeit des Textes optimiert wird, liest ihn der Korrektor auf seine grammatikalische und orthografische sowie sachliche Richtigkeit.
- Damit sich weder der Stil noch der Inhalt des Textes durch die Korrektur verändern, fokussiert sich die Korrektorin auf formale Fehlerquellen.
Facts
- Zutritt
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Bei Prüfungsantritt:
a) Berufliche Grundbildung in der Medienvorstufe oder in einem anderen Beruf der grafischen Industrie plus 1 Jahr Berufspraxis als Korrektor/in oder
b) andere Berufsausbildung mit EFZ oder Berufs-, Fach- oder gymnasiale Matura sowie mind. 3 Jahre Berufspraxis als Korrektor/in oder
c) ohne diese Vorbildung: 8 Jahre Vollzeit Berufpraxis als Korrektor/in. - Ausbildung
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2 Jahre berufsbegleitender Fernunterricht.
Hinweis: Die Kurskosten werden teilweise vom Bund übernommen. Absolventen/-innen einer Berufsprüfung können beim Bund einen Subventionsantrag stellen, womit 50% des Kursgeldes (höchstens 9'500.–) sowie zusätzlich 4'000.– (sofern Mitgliedsfirma) aus dem Weiterbildungsfonds zurückerstattet werden. - Sonnenseite
- Jedes Buch, jede wissenschaftliche Abschlussarbeit und jeder noch so kleine Text benötigt das Korrekturlesen. Korrektoren und Korrektorinnen sind demnach gefragte Fachleute, die in ihrer Berufsausübung relativ frei sind. Denn ihr Beruf ist weder an ein bestimmtes Einzugsgebiet noch an einen bestimmten Arbeitsort gebunden.
- Schattenseite
- Die Berufsleute müssen stets äusserst konzentriert arbeiten, damit ihnen so wenig Fehler wie möglich durch die Lappen gehen.
- Gut zu wissen
- Je nach Tätigkeitsbereich unterscheiden sich die Arbeitsbedingungen. Während es bei den Zeitungen schnell gehen muss und deshalb eine gewisse Fehlerquote in Kauf genommen wird, müssen Prospekte, Broschüren, Geschäftsdrucksachen, Bücher, Zeitschriften oder Internetseiten absolut fehlerfrei sein. Der Beruf muss vom Beruf Lektor/in abgegrenzt werden. Diese beschäftigen sich ebenfalls mit Texten. Allerdings ist ein Lektorat wesentlich umfassender und bezieht sich ebenso auf die inhaltlichen Aspekte. Daher stellt die Korrektur eine abgeschwächte Form des Lektorats dar. Ausserdem übernehmen Lektoren/-innen zusätzlich Marketingaktivitäten und vertreten das Unternehmen nach aussen.
TOP 10 Anforderungen
Ebenfalls wichtig: sehr gute Orthografie- und Grammatikkenntnisse, Sprachgefühl und Stilsicherheit.
Karrierewege als Korrektor/in BP
Laufende Weiterbildung fachlich wie sprachlich ist unerlässlich. Zusatzprüfung für eine 2. Fremdsprache. Aufstieg: Spezialist/in für einen bestimmten Fachbereich, z.B. auf Bankwesen, medizinische Terminologie, Arzneimittel, IT-Bereich. Chefkorrektor/in, Redaktor/in, Berufsschullehrer/in.
Bachelor of Science (FH) im Medieningenieurwesen oder in angewandten Sprachen
Manager/in Medien HF (eidg. Diplom)
Publikationsmanager/in HFP (eidg. Diplom)
Korrektor/in BP
Abgeschlossene Grundbildung (EFZ) in der Medienvorstufe oder gleichwertiger Abschluss (siehe Zutritt)