Eidg. Diplom
Industriepolstermeister/in HFP
entwickeln, leiten, organisieren, instruieren, koordinieren, berechnen
Was macht ein/e Industriepolstermeister/in HFP?
Die Herstellung und der Verkauf von Polstermöbeln muss gut geplant, koordiniert und abgewickelt werden, sollen sie genügend Abnehmer finden. Ein grosser Teil dieser Arbeit lässt sich am Computer verrichten, doch nicht alles.
Daher sind die Industriepolstermeister und Industriepolstermeisterinnen auch fachkundig, wenn es um die Materialien und Arbeitstechniken bei der Produktion von Polstermöbeln geht. Sie entwickeln ganze Serien davon, kümmern sich um die Produktionsvorbereitung, bestimmen und überwachen die Arbeitsabläufe. Inwieweit sich die Herstellung bestimmter Polstermöbel lohnt, müssen sie vorab berechnen. Dazu stellt sich die Frage, ob die Produktion ins Ausland verlagert oder im Unternehmen durchgeführt wird . Daher stellen die Industriepolstermeister und -meisterinnen eine Kosten-Nutzen-Rechnung auf. Für ihre Kalkulationen kennen sie die betriebswirtschaftlichen Grundsätze, die Lieferanten mit den besten Konditionen und den Absatzmarkt.
Als Führungskräfte bilden sie auch Lernende aus, teilen Arbeiten zu, kümmern sich um allfällige Fragen ihrer Mitarbeitenden zum Sozial- und Arbeitsrecht und sind Ansprechpersonen, sofern im Team Engpässe oder Konflikte entstehen.
Was und wozu?
- Damit die Kosten-Nutzen-Rechnung für die Herstellung einer neuen Polstermöbelserie eine solide Ausgangslage hat, steht der Industriepolstermeister in regelmässigem Kontakt mit der Verkaufsleitung.
- Damit die Zusammenarbeit im Team so weit wie möglich reibungslos läuft, fördert die Industriepolstermeisterin die Mitarbeitenden, fordert sie auf motivierende Weise und pflegt die Kommunikation untereinander.
- Damit die Nachproduktion von Polstermöbeln ebenso gewinnbringend abläuft wie die Herstellung der ersten Serie, kennt sich der Industriepolstermeister auch darin aus, die Zahlen der Erfolgsrechnung richtig zu interpretieren.
- Damit die Produktionsvorbereitung rund läuft, kümmert sich die Industriepolstermeisterin nicht nur um die Kalkulationen und den Materialverbrauch, sondern auch um den Personaleinsatz.
Facts
- Zutritt
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Bei Prüfungsantritt:
a) Abschluss als Industriepolsterer/in BP mit eidg. Fachausweis und
b) anschliessend mind. 2 Jahre entsprechende Berufserfahrung. - Ausbildung
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1 Jahr berufsbegleitende Kurse.
Hinweis: Die Kurskosten werden teilweise vom Bund übernommen. Absolventen/-innen einer Höheren Fachprüfung können beim Bund einen Subventionsantrag stellen, womit 50% des Kursgeldes (höchstens 10'500.–) sowie zusätzlich 4'000.– (sofern Mitgliedsfirma) aus dem Weiterbildungsfonds zurückerstattet werden. - Sonnenseite
- Die Produktentwicklung und die Produktionsvorbereitung sind zwar anspruchsvoll, aber spannend. Da vor allem die Massenproduktion von Polstermöbeln im Ausland stattfindet, fällt der interessante Teil der Aufgaben den Industriepolstermeistern und -meisterinnen zu.
- Schattenseite
- Zwar mag die industrielle Vorbereitung und Herstellung einer grossen Serie von Polstermöbeln ausser Landes gewinnbringend sein, doch wie reibungslos die Umsetzung dann tatsächlich ist, kann nicht vollumfänglich eingeplant werden.
- Gut zu wissen
- Als Industriepolstermeister oder Industriepolstermeisterin ist man Produktentwickler mit betriebswirtschaftlichem Wissen und Führungsfunktion, was einen dazu befähigt, mit bestem Rüstzeug auch als selbständige Unternehmende zu arbeiten. Ansonsten sind die Berufsleute in Polstermöbelfabriken tätig und haben auf dem Arbeitsmarkt in der Regel gute Anstellungschancen.
TOP 10 Anforderungen
Karrierewege als Industriepolstermeister/in HFP
Innenarchitekt/in FH, Produkt- und Industriedesigner/in FH (Bachelor)
Techniker/in HF Bauplanung (eidg. Diplom)
Industriepolstermeister/in HFP
Industriepolsterer/in BP mit eidg. Fachausweis (siehe Zutritt)